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Droste Museum – NEUSTART

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Wir sind zwar immer zumeist mit der Angst davongekommen. […], aber die Angst ist selbst ein großes Übel, und ohne einigen Verdruss oder Schmerzen ist es doch nirgends abgegangen.

Diese Worte stammen aus einem Brief der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff vom Februar 1846. Sie berichtet über Krankheiten und Unfälle in der Familie. Die Zeilen könnten genauso gut auch für die jetzige Situation gelten: Angst vor Ansteckung, Angst vor Tod und Einschränkung, aber auch – für uns als Kultur-Institutionen – Angst davor, langfristig geschlossen zu bleiben und an Wert zu verlieren.

In Folge des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 musste auch das Rüschhaus seine Türen für Besucher*innen schließen. Mit Hilfe des Projektes NEUSTART der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch Unterstützung der LWL-Kulturstiftung konnten wir die Befreundeten Objekte produzieren. Diese literarischen Videos geben euch im digitalen Raum Einblicke, Anblicke und Nahaufnahmen einiger unserer liebsten Ausstellungsstücke.

Literarische Videos: Befreundete Objekte

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Hausaltar Haus Rüschhaus © Philipp Wachowitz und Alina Schäfer
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Herd Haus Rüschhaus © Philipp Wachowitz und Alina Schäfer
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Kutsche Familie Droste zu Hülshoff © Philipp Wachowitz und Alina Schäfer
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Drostes Schreibtisch © Philipp Wachowitz und Alina Schäfer

Vier Filme führen uns durchs Rüschhaus und zu vier Objekten darin. In den Filmen stellen Mitarbeiter*innen des Gästeführungsteam diese Objekte vor. Anschließend sehen wir die Exponate in Nahaufnahme. Und dazu lesen Autor*innen Texte, die sie eigens zu diesen Objekten geschrieben haben.
Im Fokus stehen vier Befreundete Objekte, die in ganz unterschiedlichen Weisen durch die Bewohner*innen des Hauses gebraucht wurden. Wie alle Objekte sind sie in sich ambivalent.
Stehen sie, wie der Schreibtisch Drostes oder der ausklappbare Hausaltar, für die Einsamkeit der Schreibenden und Betenden – oder für die Verbindung zur Welt (diesseits wie jenseits)?
Sind sie, wie die Kutsche, eine Zelle der Intimität, des gemeinsamen (und elitären) Reisens – oder des Einander-Ausgesetztseins?
Kommen wir an ihnen, wie im Fall des Herdes, zusammen, um uns zu wärmen (per Feuer und Geschichten), oder rücken wir nur näher zueinander, weil die Kälte drumherum so groß ist?
Es geht um nichts weniger, als das Zusammenleben dieser Objekte mit den Menschen zu (be-)greifen.

Befreundetes Objekt: Die Kutsche

Vorschaubild des Videos

Informationen zum Objekt von unserem Gästeführer Stephan Biermann, der literarische Text stammt und ist eingelesen von der Autorin Daniela Dröscher.

Befreundetes Objekt: Der Herd

Vorschaubild des Videos

Informationen zum Objekt von unserem Gästeführer Dieter Potente, der literarische Text stammt und ist eingelesen von dem Autor Hendrik Otremba.

Befreundetes Objekt: Der Altar

Vorschaubild des Videos

Informationen zum Objekt von unserer Gästeführerin Marie-Theres Brands-Schwabe, der literarische Text stammt und ist eingelesen von der Autorin Sabrina Janesch.

Befreundetes Objekt: Der Schreibtisch

Vorschaubild des Videos

Informationen zum Objekt von unserer Gästeführerin Sonja Lesniak, der literarische Text stammt und ist eingelesen von der Autorin Maria Milisavljevic.

Keines Menschen eigen

Vorschaubild des Videos

In Keines Menschen eigen mixt das Kollektiv TanzPoeten Tanz und Literatur und erforscht diesmal Burg Hülshoff: die offiziellen, repräsentativen Museumsräume genauso wie abgelegene Ecken, den Park, Scheunen.
Doch im Tanz kommt es nicht drauf an, was die Räume schon sind, sondern was sie für uns werden können. In der Bewegung merken wir: Hochherrschaftlicher Gartensaal und sandige Vorburg sind sich ebenbürtig.
Im Zentrum des Films steht auch ansonsten die Frage nach Gleichstellung: in Annette von Droste-Hülshoffs Leben, in der Alltagskultur der Burg gestern und heute (aber auch morgen) – und nicht zuletzt in der Kunst. Denn klingt Emanzipation in der Dichtung nicht ganz anders als im handfesten politischen Streit? Ist der Blick aufeinander nicht immer schon ein anderer?

von und mit:
TanzPoeten (ProArtiSt Münster)
Dean Ruddockl (Sound-/Textcollage)
Nelly Köster (Tanzregie/Szenographie)
Bettina Henningsen: Regie/Dramaturgie
Philipp Wachowiak: Kamera/Schnitt
Tänzer*innen: Claudia Iglesias Ungo, Solomon Quaynoo

Förderer

Produktion der Videos, Kamera, Schnitt: Alina Schäfer & Philipp Wachowitz

Die Wiedereröffnung des Droste-Museums und die digitalen Formate werden gefördert im Programm NEUSTART der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die LWL-Kulturstiftung.