Exhibition

Westfailure – The Library

Nahaufnahme einer Hand, die eine Spielfigur in Turmform aus Beton in der Hand hält.
© Philine Rinnert und Ian Purnell

Im Liveformat Westfailure – The Talks spricht Jörg Albrecht mit sechs internationale Künstler*innen über ihre Visionen einer Welt und Kunst jenseits von Nationalstaaten und Nationalsprachen:

mit der Lyrikerin und Performerin Mette Moestrup; den Roman-Schriftsteller*innen Stefanie de Velasco und Jan Brandt; der Performancekünstler Nástio Mosquito; der Choreografin Olivia Hyunsin Kim; dem Opernsänger Shlomi Moto Wagner; der Szenografin Philine Rinnert und dem Filmemacher Ian Purnell.
Seit Beginn des Jahres hat eine künstlerische Super Group in regelmäßigen digitalen Laboratorien die Performance Westfailure erarbeitet, ein Parcours von der Stadt aufs Land und durch die Geschichte: vom Westfälischen Frieden über die Kriege zwischen Nationalstaaten bis zu neuen transnationalen Verbünden – und bis zur größten Krise der Menschheit, der Klimakatastrophe.
Vom 30. April bis 27. Juni zeigt das Center for Literature in Kooperation mit dem Westfälischen Kunstverein in dessen im Foyer eine Vorschau auf die Performance. Eine kleine Bücherei zu Grenzen und Utopien, eine Sneak-Peek in den Film boundary stone von Ian Purnell und Philine Rinnert und ein Manifest an der Wand der Choreografin Olivia Hyunsin Kim machen den kreativen Prozess sichtbar. Ein Prolog für die Talks vom 27. bis 30. Mai und für die Performance im September.

Warum »Westfailure«?


Steht »Westfalen« als deutsches Wort für die gleichnamige Region, die mit schweigsamen Gemütern, frommen Kirchgänger*innen und (kulturell) harten Brettern assoziiert wird, ist »Westphalia« außerhalb der Republik der Name für ein ganzes Staatensystem. Im internationalen Politikgeschäft bezeichnet »Westphalia« die Westfälische Weltordnung, also das System der nationalen Staaten und ihrer unverletzlichen Grenzen, das sich letztlich aus dem Westfälischen Frieden von 1648 entwickelte. Zeitgleich kam es auch zu einer radikalisierten Form von Kolonialismus, deren Folgen wir heute erst erahnen und langsam aufarbeiten. Ein System, dem die Politologin Susan Strange 1999 den Namen »Westfailure« gab und sein Scheitern auf den Ebenen der wirtschaftlichen Ungleichheit, der fehlenden Einzäunung des deregulierten Finanzkapitalismus und der ökologischen Krise analysierte.

Förderer
Kooperationspartner

Westfailure ist eine Koproduktion von Burg Hülshoff – Center for Literature mit dem Westfälischen Kunstverein und wird im Rahmen des Projekts The White White West? gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Kunststiftung NRW und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Eine Veranstaltung im Rahmen von europa:westfalen – literaturfestival [lila we:] 2021, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die LWL- Kulturstiftung und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.