Judenbuche and beyond

Foto, das ein Fachwerkhaus in einer hügeligen, weiten Landschaft zeigt. Das Haus ist alleinstehend, andere Häuser sind nicht zu sehen. Es führen Feldwege am Haus entlang.
Der Himmel ist zugezogen, die Bäume sind nicht belaubt. Filmstill aus »The Geometry of Hope« von Daniel Laufer aus dem Jahr 2022.
Filmstill zu »The Geometry of Hope« (2022) © Daniel Laufer

Die Judenbuche gehört zu den bekanntesten Texten von Annette von Droste-Hülshoff und begegnet manchen Schüler*innen auch als Schullektüre. Im Projekt Judenbuche and beyond wird der Text zum Ausgangspunkt einer mehrschichtigen Auseinandersetzung mit den Themen jüdisches Leben in Westfalen sowie Antisemitismus.

Um den Text mehr Menschen zugänglich zu machen, wurde der Text im Rahmen eines Übersetzungslabors von Kaouther Tabai ins Arabische, von Annie Rutherford ins Englische und von Gadi Goldberg ins Hebräische übersetzt.

Die zwei jüdischen Autor*innen Linda Rachel Sabiers und Ron Segal haben Texte verfasst, in denen Die Judenbuche zum Bezugspunkt wird. Was sind Mehrdeutigkeiten in den Leben jüdischer Menschen heute? Wie sieht jüdisches Leben in einer globalisierten Welt und einer zunehmend pluralen Erinnerungskultur aus? In Ein Hund für einen Juden erzählt Linda Rachel Sabiers einen Teil ihrer Familiengeschichte, in der das indirekte und direkte Profitieren "von Menschlichkeit und Unmenschlichkeit" eine entscheidende Rolle spielte und für sie immer noch spielt.
In Ron Segals Gegen das Messer wird der Berliner Alltag der Hauptfigur in eine paranoide Stimmung versetzt. Dabei bleibt unklar: Von wem oder was geht hier die Bedrohung aus?

So fesselnd wie beide Texte sind, so sehr unterscheiden sie sich doch in Ton, Thema und Erzählweise. Im Rahmen einer Lese- und Gesprächstour durch Westfalen wird Die Judenbuche lesen die Autor*innen aus ihren Texten und kommen mit dem Publikum ins Gespräch. Die Veranstaltungsreihe führt unter anderem an die Universität Münster, an das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten und auch ins Rüschhaus, den Ort, wo Droste an Die Judenbuche arbeitete.

Akteur*innen

Förderer

Das Projekt Judenbuche and beyond wird und der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 »1250 Jahre Westfalen« gefördert.
Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Gefördert wir das Projekt außerdem von der Kunststiftung NRW.