Tagesprogramm mit ‚Bruch‘- mit Martina De Dominicis, Paula Erstmann, notsopretty, POLAR PUBLIK, Slow Reading Club, Julian Warner
16:15 – 22:30 Uhr
16:00 Uhr Einlass
Burg Hülshoff
Performance von notsopretty
Zwischen eingemachten Kirschen, einem Bankkonto gefüllt mit Erwartungen und der Nase eines unbekannten Vaters entsteht ein Haus voller Dinge. notsopretty! erarbeitet ein Stück über Erinnerungen, die verblassen, über Dinge als überdauernde Zeug*innen der Vergangenheit, über Bürokratie, Emotionen und Ungleichheit. Wer erbt, wer bleibt außen vor? Wie lebt es sich, wenn Geld keine Rolle mehr spielt? Und wie viele Nullen hat eigentlich eine Milliarde?
A House Full of Stuff ist eine Einladung zur Aushandlung, zur Reflexion und zur Umverteilung mit integrierter Audiodeskription und musikalische Komposition. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen übersetzen die drei Performenden die Praxis des Vererbens in ein performatives Testament. Dabei spielen sie mit Gesetzes- und Vertragsformalitäten, biografischen und fiktionalen Erzählungen, Erfahrungsberichten & Interviews.
Zwischen eingemachten Kirschen, einem Bankkonto gefüllt mit Erwartungen und der Nase eines unbekannten Vaters entsteht ein Haus voller Dinge. notsopretty! erarbeitet ein Stück über Erinnerungen, die verblassen, über Dinge als überdauernde Zeug*innen der Vergangenheit, über Bürokratie, Emotionen und Ungleichheit. Wer erbt, wer bleibt außen vor? Wie lebt es sich, wenn Geld keine Rolle mehr spielt? Und wie viele Nullen hat eigentlich eine Milliarde? A House Full of Stuff ist eine Einladung zur Aushandlung, zur Reflexion und zur Umverteilung mit integrierter Audiodeskription und musikalische Komposition.
Die Veranstaltung findet in Deutscher Lautsprache statt.
Performance von POLAR PUBLIK
PROVIANT – eine performative (Ver-)Stärkung - MANGEL
Scheinwerfer setzen einen liebevoll gedeckten Tisch in warmes Licht. Eine heterogene Gruppe nimmt daran Platz. Alles, was sie voneinander wissen, ist der Vorname, unter dem sie sich angemeldet haben. Essen, Getränke sind reichlich vorhanden. Oder fehlt es an etwas? Was bedeutet Mangel in einer Welt des Überflusses? Wo tritt er zutage? Und für wen überhaupt?
Die Teilnehmer*innen-Anzahl ist begrenzt.
Die Veranstaltung findet in Deutscher Lautsprache statt.
Performance von ‚Bruch‘- mit Martina De Dominicis
Der rastlose Geist der Dichterin und Künstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven kehrt aus dem Reich der Toten zurück. Es entfaltet sich ein selbstinszeniertes Requiem, in dem Momente der Erfüllung und des Glanzes, aber auch Szenen der Verzweiflung, unrealisierte Sehnsüchte und Abgründe erinnert und erneuert werden, um schließlich als Idol wiederaufzuerstehen.
Elsa von Freytag-Loringhovens Praxis als Modell, aristokratisierende Proto-Punk, Poetin und Performerin ist insbesondere mit dem Umfeld der New Yorker Dada-Bewegung assoziiert, das sie als innovative Künstlerin, die von 1910–1923 in Amerika lebte, prägte. Ihre avantgardistischen Dichtungen wurden insbesondere in der Zeitschrift The Little Review publiziert, deren Motto sie wohl am schonungslosesten verkörperte: »make no compromise with public taste«. Kunsthistorisch ist von Freytag-Loringhoven vor allem als Performance- und Readymade-Künstlerin avant la lettre rezipiert worden. Weitgehend unerschlossen geblieben ist dagegen ihr schriftstellerisches und performatives Spätwerk, welches ,Bruch‘- seit 2022 künstlerisch forschend erkunden. Ausgangsmaterial von Splendour ist ein Brief an ihre Freundin Djuna Barnes aus Mitte der 1920er-Jahre, welcher anhand der autofiktionalen Beschreibung des eigenen sozialen Todes als Erfahrung von Marginalisierung und Prekarität zugleich eine poetische Wiederauferstehung beschwört.
Bild-Ton-Vortrag von Julian Warner
Ob in der Politik, in der Wirtschaft oder im Krieg: Der Soldat ist eine wichtige Figur in unserer Gesellschaft. Und militärisches Denken bestimmt oft, wie Entscheidungen getroffen werden. Die Frage, ob Gewalt nötig oder erlaubt ist, stellt sich immer wieder.
Kaum jemand hat so klar über Gewalt in einer zerrissenen Welt geschrieben wie Frantz Omar Fanon. Er war Psychiater und Marxist und kam von der Karibikinsel Martinique. Fanon war überzeugt: Der europäische Kolonialismus hat Menschen entmenschlicht – und das lässt sich nicht mit Verhandlungen ändern, sondern nur durch radikalen Widerstand und Zerstörung dieses Systems.
Fanon hat Gewalt im antikolonialen Kampf gerechtfertigt. Viele linke Bewegungen haben seine Ideen aufgenommen – von der Black Panther Party in den USA bis zur RAF in Deutschland. Seine Gedanken sind bis heute umstritten.
Was kann uns Fanon heute sagen – über Krieg, Frieden und die Rolle des Soldaten?
In Vorbereitung seiner neuen Performance Le Soldat zeigt Julian Warner Recherchefunde und weiterführende Überlegungen.
Die Veranstaltung findet in Deutscher Lautsprache statt.
Kulinarische Intervention mit Paula Erstmann
Die Veranstaltung findet in Deutscher und Englischer Lautsprache statt.
Kollektive Leserunde mit Henry Andersen, Bryana Fritz
Slow Reading Club ist eine halb fiktionale Lesegemeinschaft. Sie entwirft Situationen, in denen Texte gemeinsam und auf besondere Weise gelesen werden. Dafür entsteht ein neues Zine mit kopierter Lyrik, Prosa und Theorie – und es werden Leserituale entwickelt, bei denen Licht, Körper und Gifte eine Rolle spielen. Es geht dabei weniger ums Verstehen, sondern darum, durch das Lesen selbst etwas ins Wanken zu bringen – Gedanken, Bedeutungen, Gewissheiten.
Die Veranstaltung findet in Englischer Lautsprache statt.
Bucht gerne den Festival-Pass für alle Veranstaltungen im Rahmen des Droste-Festivals vom 18. - 28. Juni 2025!