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Sich verzaubern lassen – Filmtipps gegen die Vermuggelung der Welt

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(c) Andrea Heming

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Im Textbeitrag zum Asteroid-Teil des Tryptichons von Ergo Phizmiz heißt es:
„Ich denke, dass wir in der Entzauberung leben, weil wir uns zu wenig der Betrachtung der Welt widmen. Ich denke, wir sollten alle etwas kurzsichtiger werden, damit der Hintergrund aus dem Fokus gerät. Allein die Tatsache, dass Dinge existieren, ist doch erstaunlich.“

Ein entzaubertes Leben? Das muss nicht sein! Hier der erste Filmtipp: Technik killt Magie. So könnte man wohl den Einstieg in das Filmgeschehen zusammenfassen. Kein anstrengender Zauber wird benötigt, um ein Feuer zu entzünden, das einen Raum erhellt. Man betätigt einen Schalter und das Licht geht an. In einem Zeitraffer wird klar, dass Zentauren sich in Autos quetschen statt zu galoppieren, Feen nicht mehr fliegen, weil es Flugzeuge gibt und Drachen zu kleinen Haushunden geworden sind. In dieser magiereduzierten Welt leben die Elfenbrüder Ian und Barley Lightfood mit ihrer Mutter. An den Vater können sich die beiden kaum noch erinnern, er starb, als die beiden noch sehr klein waren. Zum sechzehnten Geburtstag Ians holt die Mutter ein Geschenk des Vaters vom Dachboden. Ein Zauberstab und ein magischer Stein können den Vater, der so gern erlebt hätte, was aus seinen Söhnen wird, für 24 Stunden zurückholen. Der Zauber gelingt, zunächst aber nur halb. Der Vater erscheint von den Schuhen bis zum Gürtel, der Oberkörper fehlt, dafür sind aber Füße und Beine ganz wundersam ausdrucksstark. Der Zauber muss noch einmal durchgeführt werden und dafür braucht man einen weiteren magischen Stein...
Bei Onward: Keine halben Sachen handelt es sich um einen klassischen Familien-Animationsfilm der Pixar-Studios, zu finden bei Disney plus oder mit Glück noch im Kino.

Tipp Nummer zwei: Jetzt eine mit vier Oscars ausgezeichnete Geschichte über ein geheimnisvolles Wasserwesen, in das die stumme Elisa sich unsterblich verliebt. Das Setting ist das vom Kalten Krieg verseuchte Amerika der 60er Jahre. Elisa arbeitet in einer geheimen Einrichtung der Regierung – als Putzfrau. Eines Tages wird zu Versuchszwecken ein Wesen aus dem Amazonas angeschleppt, für das sich selbstverständlich auch die Russen interessieren. Elisa bringt ihrem Wassermann nicht nur hartgekochte Eier mit, sondern unterrichtet ihn auch in Gebärdensprache. Dann gerät sein Leben in Gefahr und er muss unter allen Umständen gerettet werden. Das Märchen The shape of Water – Das Flüstern des Wassers ist auch etwas für Fans besonderer Soundtracks und Ausstattungsfetischist*innen. Zu finden bei Netflix.