Free Care

#6: Seebrücke MS

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Care [kɛ(r)] s - Kummer, Sorge, Schutz, Versorgung, Besorgnis

Der Begriff Care oder Sorge gewann in den letzten Wochen vermutlich so viel an Bedeutung wie noch nie zuvor in den letzten Jahrzehnten. »Wir sorgen füreinander!«. Ja, Sorge lässt die Gesellschaft zusammenrücken. Doch in welchem räumlichen und sozialen Rahmen bewegt sich diese Sorge? Ist sie auf das direkte familiäre Umfeld begrenzt? Wird sich um Nachbarinnen und Nachbarn gesorgt? Werden Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen als Teil der Sorgen bezeichnet? Oder sorgt »mensch« sich auch um persönlich nicht-bekannte Menschen? Findet care nur lokal oder auch global statt? Eins ist jedoch eindeutig:

Es scheint Grenzen der Sorge zu geben.

Wir möchten unseren Beitrag Menschen widmen, die in den Sorgen vieler anderer Menschen keine Beachtung zu finden scheinen. Während Quarantäne, Abstandsregeln und Händewaschen das alltägliche Leben zu dominieren scheinen, leben zehntausende Menschen in griechischen Lagern, wie beispielsweise im Camp Moria auf Lesbos, seit Jahren unter inhumanen Bedingungen in völlig überfüllten und selbst gebauten Zeltstädten. Der Zugang zu Frischwasser oder medizinischer Versorgung ist mit stundenlangem Warten verbunden. Die desaströsen Zustände sind politisch motiviert und werden seit Jahren von europäischer Politik toleriert und gefördert. Care gilt also nicht für alle Menschen. Care wird Menschen bewusst vorenthalten. Menschen werden aktiv in einer Care-freien Umgebung festgehalten.
Wir als Seebrücke Münster möchten auch in einer von Covid-19 dominierten und eingeschränkten Zeit auf die Menschen aufmerksam machen, die von politischer Care ausgeschlossen sind. Umso wichtiger ist eine zivilgesellschaftliche Fürsorge, die nicht nur auf politischer Ebene weiterhin Druck macht, sondern auch im öffentlichen Raum den Menschen eine Stimme gibt.
Einen kleinen Einblick stellt unser Free Care Beitrag der bundesweiten Aktion #leavenoonebehind am 19. März 2020 dar.

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