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Zwischen Mergelgrenze und Sprechlandschaft

Eine Allee, ein Schotter Weg umgeben von Bäumen führt auf das Haus Rüschhaus zu.
© Sabrina Richmann

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Das Outdoor-Museum Droste-Landschaft : Lyrikweg bringt im Münsterland Natur und Kunst auf besondere Weise zusammen. Ab 20. Juni können Besucherinnen und Besucher den Spuren von Annette von Droste-Hülshoff durch die Landschaft folgen und Kunst und Literatur im Freien erleben.

Auf dem insgesamt ca. 7 Kilometer langen Wanderweg zwischen Burg Hülshoff und Haus Rüschhaus wird an 20 Informations-Stationen der Wandel von Literatur, Natur und Alltagskultur durch die Jahrhunderte nachgezeichnet und ein Blick in die Zukunft geworfen. Die Stationen hat das Gestaltungsbüro BOK + Gärtner aus Münster entworfen. Diese bieten informative Texte zu den Orten, an denen sie stehen, setzen Drostes Texte in den Kontext gegenwärtiger Kunst und Literatur und bieten spannende Interaktionsmöglichkeiten. Neu angelegte Wiesen und Rastplätze mit Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen ein. Gestaltet hat diese das Büro Bimberg Landschaftarchitekten aus Iserlohn
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Verschiedene Medien weisen den Weg: Am Haus Rüschhaus und an der Burg Hülshoff kann jederzeit eine fest installierte Wanderkarte zur Orientierung konsultiert werden. Über eine Lyrikweg-App erweitert sich die Droste-Landschaft in den digitalen Raum. Hier werden alle Texte und weitere Beiträge sichtbar. So ist Droste-Landschaft : Lyrikweg einerseits fest in der Landschaft und ihrer Geschichte verankert – und versammelt gleichzeitig Kunst und Literatur der Gegenwart. Ausgehend vom Leben und Werk der Annette von Droste-Hülshoff wird Literatur multimedial in der Natur erlebbar.

Über 50 internationale und nationale Autor*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Expert*innen haben Texte, Bilder, Hörstücke und Filme zum Lyrikweg beigetragen.

Marion Poschmann, eine der renommiertesten deutschen Gegenwartsautorinnen, setzt sich in ihrem Text Die Mergelgrenze künstlerisch mit Annette von Droste-Hülshoffs Gedicht Die Mergelgrube und dem Wandel der Landschaft unter Einfluss des Menschen auseinander. An der Station bei Burg Hülshoff entstand in Zusammenarbeit mit dem LWL-Naturkundemuseum auch eine ertastbare Fossiliensammlung mit Muscheln, einem Ammonit und einem Mammutzahn – Replikaten von Fundstücken, die auch Droste auf ihren Erkundungstouren in der Umgebung gesucht hat.

Der amerikanische Autor Shane Anderson und der Musiker und Komponist Hendrik Weber aka Pantha du Prince setzen Drostes zentralen Themen Abschied und Wandel ein Denkmal – am Gedenkstein auf halbem Weg zwischen ihren beiden Lebens- und Arbeitsorten. Hendrik Weber hat auf Basis von Shane Andersons Text A passage from a larger body (dt. Wasser, das es gegeben hatte) ein atmosphärisch dichtes, sphärisches Hörstück geschaffen, das auf Deutsch und Englisch in der App zu lesen und zu hören ist.

Die Hörspielmacherin Antje Vowinckel entwickelte mit mpdroste high mud beat einen einmaligen Audiowalk. Künstler*innen wanderten, ausgestattet mit Headsets, Mikrofonen und Aufnahmegeräten, durch die Droste-Landschaft. Dabei sprachen sie ununterbrochen, reagierten auf Sounds der Umgebung und die Beats in ihren Kopfhörern. Im Hörspiel treffen dann alle Stimmen wieder aufeinander – es entsteht eine Sprechlandschaft, in die welche die Besucher*innen über die App eintauchen können.

20. Juni 2021
Droste-Landschaft : Lyrikweg
Eröffnung